Irgendwie ist einem alles vertraut, man kennt sie ja, seine Figuren, schließlich hat man sie selbst ins Leben gerufen. Ein Jahr lang haben sie geduldig gewartet, wie es mit ihnen weitergeht und jetzt endlich ist es soweit. Wie alte Spielfiguren holt man sie wieder aus der Kiste, wischt den Staub ab und betrachtet sie von allen Seiten.
Sind sie ein wenige älter geworden? Haben sie sich irgendwie verändert? Wenn ich dann in meinen Texten lese, um herauszufinden, wie sie da waren, ertappe ich mich ein paarmal dabei, dass ich denke: Wer hat das geschrieben? Wer hat das erfunden? Wirklich? Das habe ich geschrieben? Das weiß ich gar nicht mehr … Ja, sie entwickeln ein Eigenleben, und das ist auch gut so, sie dürfen einem nur nicht aus der Hand gleiten.
Am Abend dann der magische Moment, ich lese den Kindern das erste Kapitel vor und sie sagen: „Das hört sich genau an wie im ersten Buch, das geht genau so weiter, wie es aufgehört hat.“ Der erste Test ist bestanden. Am nächsten Tag läuft es schon runder und plötzlich bin ich wieder drin, in der Welt der Figuren, in ihrem Denken und Sein. Ein guter Moment, einen zweiten Kaffee zu bestellen, es läuft, her mit dem Flat White!
Kommentar schreiben
Ludwig (Dienstag, 11 September 2018 08:51)
Das kann ich mir sehr gut vorstellen, dass das Spaß macht
Michael (Sonntag, 08 September 2019 15:35)
Weiter so! Natürlich mit dem Schreiben, nicht dem Kaffee schlürfen ....