Artikel mit dem Tag "Früherheute"
12. April 2021
Hier kommt … nein, nicht Superluzy aus meinem Kinderbuch, sondern die zehnjährige Kristina. Und das hier ist 1985, mein erster Tag am Gymnasium. Anders als Luzy hatte ich mir für den Neustart auf der weiterführenden Schule gar nichts Besonderes vorgenommen. Die Sommerferien hatte ich hauptsächlich damit verbracht, mit meinen Schwestern zusammen, möglichst viel Salz in den Haaren unter griechischer Sonne zu trocknen, damit sie blonder wurden (das ist mir gelungen). Ich freute mich...
22. November 2018
Ich habe es wieder getan, dieses grässliche Internet-einkaufen. Eigentlich tue ich das nicht, denn es geht jedes Mal schief, aber ich saß an der Nordsee bei Regenwetter und dachte: Was könnte ich mal Sinnvolles erledigen, wozu ich zu Hause nicht komme? Kaffeetassen bestellen!, kam es mir in den Sinn. Ich war sehr stolz, dass ich herausgefunden hatte, dass man die Cappuccinotassen einer neuseeländischen Marke über einen Shop in Hamburg bestellen kann. Gesagt, getan.
08. Oktober 2018
Vor der Autofahrt an die Nordsee stand ich brav mit meinem To Go Becher aus Bambus (wie finden das eigentlich die Pandabären?) im Kaffeeladen und fachsimpelte mit der netten Frau an der Kaffeemaschine über die neuen Recup-Becher, diese Plastikbecher, die man in allen möglichen Läden in Deutschland gegen eine Pfandgebühr ausleihen kann. Sie sagte, „Keine Ahnung, wie gut dieses Plastik abbaubar ist.“ Als ich etwas später mit meinen fast kalten Kaffee im Auto saß, dachte ich: Warum...
28. Februar 2018
Gestern stand auf einmal meine fünfjährige Tochter neben meinem Schreibtisch, von oben bis unten mit Farbspritzern bekleckst, und sagte: „Weißt Du, was ich einmal werden will?“ Natürlich wusste ich das nicht. Da sagte sie strahlend, „Malerin!“. In diesem Moment hatte ich ein Déjà-vu, ich selbst stand dort, mit fünf Jahren. Damals war auch für mich tatsächlich der einzig mögliche Beruf Malerin. Kurz darauf kam meine zweite Tochter in mein Büro.
19. Dezember 2017
Jetzt habe ich es doch tatsächlich getan: Ich habe einen Teil meiner Weihnachtsgeschenke bei Amazon bestellt, obwohl ich in diesen Dingen ganz schön altmodisch bin. Ich finde immer noch, es gehört zu Weihnachten dazu, die Geschenke in richtigen, echten Geschäften und Buchläden zu kaufen. Ja, so einen Luxus können sich nur Freelancer leisten, mag man denken.
29. November 2017
Letztens fuhr ich zu einem achtzigsten Geburtstag und hatte im Taxi wirklich interessante Gespräche. Hinterher dachte ich: Ich sollte das vielleicht öfter tun, auch einfach mal einen achtzigsten Geburtstag vortäuschen, weil das ganz offensichtlich ein guter Anlass für ein offenes Gespräch ist. Mein Taxifahrer vom Hinweg, um 17:30, hatte volle Bewunderung für die Jubilarin, weil sie erst um 18 Uhr feierte, das fand er äußerst abgefahren („12 Uhr, 13 Uhr, das ist normal!“).
21. November 2017
Kleister um einen Luftballon herummatschen, das hatte ich seit dem Kindergarten nicht mehr gemacht, aber es lohnt sich, allein schon für dieses besondere Geräusch, wenn der Luftballon unter dem hart gewordenen Pappmaché zerplatzt. Unsere Laternen heben sich deutlich ab von all den Bastelset-Laternen und was am Wichtigsten ist: Wir haben echtes Licht! Echte Kerzen! Ich finde das einfach toll.
09. Oktober 2017
Irgendwie hat sie keinen Platz hier bei uns, in unserem Kulturkreis, im unserem Alltag: Die Langsamkeit. Sie wurde einfach rausgeschmissen und verdrängt, obwohl sie uns allen mit Sicherheit guttun würde. Natürlich kann man zwischen verschiedenen Terminen durchschnaufen oder sich vielleicht sogar den Luxus erlauben, zehn Minuten aus dem Fenster zu gucken und nichts zu tun, aber dann geht es im gewohnten Tempo weiter, langsamer wird es dadurch nicht - im Gegenteil, man macht die Dinge eher...
14. September 2017
Früher hatten wir Freunde aus der Schule, vom gemeinsamen Sport oder aus der Nachbarschaft. Wir haben uns auf der Straße getroffen, sind zusammen Rad gefahren, haben Federball gespielt oder haben Klingelstreiche gemacht. Ich bin mir sicher, dass es natürlich auch heute noch viele Kinder gibt, die genau das mit ihren Freunden und Freundinnen tun. Immer öfter jedoch bestehen Freundschaften auch aus Whatsappen, Skypen oder altmodisch Briefe und Postkarten schreiben. Und warum?
24. August 2017
Früher gab es bei uns die RAF, aber die war „irgendwo in der BRD“, es fühlte sich nicht ganz nah an, näher dagegen waren der Heidemörder, der es auf junge Frauen abgesehen hatte und zwischenzeitlich gab es dann auch noch den Pferdemörder - eine besondere Nische, denke ich gerade. Ich erinnere mich zwar daran, wie mein Vater uns davon erzählte, dass es mal vor gar nicht langer Zeit „fast einen Atomkrieg gegeben hätte“, aber vielleicht lag es an Namen wie Kennedy und Fidel Castro,...