Artikel mit dem Tag "kinder heute"
20. März 2020
Der Affe Theo hat einen Laden. Dieser ist sehr bunt und mit vielen fröhlichen Fähnchen dekoriert. Vorne gibt es eine richtige Ladentheke und daran klemmen kleine bunte Büroklammern, die Theo an die Kunden vergibt, um die Bestellungen nicht zu vergessen. Theo hat rund um die Uhr offen, manchmal steht er noch morgens, wenn ich ins Kinderzimmer komme, hinter seinem Ladentisch. Aber Theo lacht immer, er sieht nie müde aus. „Aber was verkauft Theo denn in seinem Laden?“, frage ich meine...
17. März 2020
Selten habe ich eine so starke Bindung und gleichzeitig so eine Notwendigkeit für die Existenz von Büchern gespürt - das absolut krisensichere Medium. Bücher führen uns in Fantasie-und Traumwelten, wenn wir dem Alltag entfliehen wollen. Steht der Alltag selbst allerdings auf einmal auf wackligen Beinen, so entführen sie uns wiederum in absolute Normalität. Wir nehmen ein Buch aus dem Regal und fühlen uns so, wie wir uns immer fühlen, denn die Geschichten – auch wenn unser Innenleben,...
05. Februar 2020
Heute Morgen beim Schulbrote machen hörte ich in der Küche im Radio die News aus den USA, vom gefloppten Impeachment, den Vorwahlen und Berichten vom Wahlkampf – wie zu erwarten lässt mich das mit einem mulmigen Gefühl zurück, was ist da los? Wohin geht die Entwicklung?, all diese Fragen. Und dann, wenig später, habe ich die letzten Seiten eines Jugendbuchs gelesen (wenn man selbständig ist, darf man das manchmal - noch vor dem ersten Kaffee ein Buch zu Ende lesen!). Und dieses Buch...
29. August 2019
Strahlend blauer Himmel über Hamburg, immerhin ist noch Sommermonat August und nicht November. Dennoch habe ich das Gefühl, keiner wagt sich zur Zeit Sonne und Wärme zu genießen. Wenn man noch vor einiger Zeit an so einem wunderschönen Abend draußen auf dem Balkon oder in der Weinbar saß und entspannt den Tag ausklingen ließ, so sitzt man heute mit Sorgenfalten auf der Stirn da. Auf die Aussage, „Schön warm heute, oder?“, erntet man einen besorgten Blick, „Naja, zuuu warm …“....
30. Oktober 2018
Noch überwältigt von der Buchmesse, saß ich vor einigen Wochen im Zug auf dem Rückweg nach Hamburg, regelrecht erschlagen von Tausenden von Neuerscheinungen, von denen mir selbst so viele in Erinnerung geblieben sind, weil ich sie gerne auf der Stelle lesen möchte. Ich blätterte durch meine Aufzeichnungen und Unterlagen, las zwei Artikel in der Zeit, guckte aus dem Fenster und döste vor mich hin. Hinterher dachte ich: Wäre dies nicht der perfekte Moment gewesen, ein Buch zu lesen? Und...
04. Juli 2018
Sechs Uhr aufstehen, wie immer Brotboxen machen, dabei von hinten eine Stimme, „Ich mag aber keine Karotten!“, also, Karotten raus und durch Würstchen ersetzen. Zwei Kinder auf den Weg in die Schule schicken und ein Kind in den Kindergarten bringen, dann ein schneller Blick auf die Uhr: drei Stunden intensiv arbeiten, dann ist noch genug Zeit für einen schnellen Sprung ins Schwimmbad, schließlich ist nur einmal im Leben Sommer in Hamburg.
24. Mai 2018
Wer kennt sie nicht, Sätze wie „Nimm deinen Ranzen nach der Schule mit in dein Zimmer! Tue Box und Wasserflasche in die Spülmaschine! Was liegt denn da wieder alles auf dem Boden rum, und was ist das alles auf deinem Stuhl? Deine Zahnspange muss dringend wieder in Kukident! Deine … Das sind doch alles wirklich dämliche, lästige Sätze, die zudem auch noch überflüssig sind, stellte ich letztens ganz selbstkritisch fest. Jetzt mal ehrlich, was bringen diese Kommentare bzw. To-Do-Listen...
04. April 2018
Bei uns im Kinderzimmer ist letztens etwas gelandet: Es ist eine besondere Rakete, wurde mir erklärt. Auf den ersten Blick könnte man meinen, es handle sich um ein stinknormales IKEA Zelt, aber das denkt man nur. Das rot-weiß gestreifte Ding ist nämlich eine Sorgenmaschine und funktioniert wie folgt: „Man muss die Sorgen ganz leise in die Hand flüstern und einsteigen.
28. Februar 2018
Gestern stand auf einmal meine fünfjährige Tochter neben meinem Schreibtisch, von oben bis unten mit Farbspritzern bekleckst, und sagte: „Weißt Du, was ich einmal werden will?“ Natürlich wusste ich das nicht. Da sagte sie strahlend, „Malerin!“. In diesem Moment hatte ich ein Déjà-vu, ich selbst stand dort, mit fünf Jahren. Damals war auch für mich tatsächlich der einzig mögliche Beruf Malerin. Kurz darauf kam meine zweite Tochter in mein Büro.
29. November 2017
Letztens fuhr ich zu einem achtzigsten Geburtstag und hatte im Taxi wirklich interessante Gespräche. Hinterher dachte ich: Ich sollte das vielleicht öfter tun, auch einfach mal einen achtzigsten Geburtstag vortäuschen, weil das ganz offensichtlich ein guter Anlass für ein offenes Gespräch ist. Mein Taxifahrer vom Hinweg, um 17:30, hatte volle Bewunderung für die Jubilarin, weil sie erst um 18 Uhr feierte, das fand er äußerst abgefahren („12 Uhr, 13 Uhr, das ist normal!“).